Gegen Impfpflicht: Alice Weidel bei der Bundestagssitzung Bild: dpa

		In Marburg helfen Ärzte Patienten, die nach der Impfung ähnliche Symptome wie Patienten mit chronischem Covid haben.  Die Nachfrage ist groß.  Für die AfD ist das ein Beleg für latente Impfschäden.  Die Klinik kontert. 		

Bei der Bundestagsdebatte am Donnerstag sprach sich Alice Weidel nicht nur gegen eine Impfpflicht aus, sondern argumentierte auch, dass es ein “numerisches Durcheinander bei der Erfassung von Impfnebenwirkungen” gebe. Weidel sprach von den zunehmenden Anzeichen einer „dramatischen Untererfassung schwerer Gesundheitsschäden durch neue mRNA-Impfstoffe“. Als Beleg führte der AfD-Fraktionschef eine Spezialambulanz am Uniklinikum Marburg an, die sich mit solchen Begleiterscheinungen befasse. Die Ambulanz sei überfüllt, sagte Weidel, es gebe Wartelisten mit mehr als 800 Personen und die Klinik erhalte täglich mehrere hundert E-Mails. Viele rechtsextreme Medien haben kürzlich diese Berichte erhalten. Der Direktor der Hessenklinik, Professor Bernhard Schieffer, ist überrascht, dass seine Arbeit plötzlich zum Politikum im Bundestag geworden ist und die AfD sie für ihre Zwecke instrumentalisiert. Schieffer sagte der FAZ über Weidels Auftritt: „Ich möchte nicht als Instrument benutzt werden. “Und ich möchte nicht, dass durch das Leiden dieser Patienten und meine Arbeit als Arzt politisches Kapital geschaffen wird.” Dem widerspricht er ausdrücklich: „Zur Corona-Impfung gibt es keine Alternative.“