13.04.2022, 19:42 Uhr

Für den Rostocker Standort der insolventen MV Werften wird eine Lösung gefunden. Einem Bericht zufolge will die Bundeswehr die Werft übernehmen und als Instandhaltungsstützpunkt nutzen. Auch mehr als die Hälfte des Personals konnte so eingestellt werden. Das Bundesverteidigungsministerium plant einem Medienbericht zufolge den Kauf des Rostocker Geländes der insolventen MV-Werften. Das geht aus einem vertraulichen Schreiben des Rüstungsdezernenten hervor, berichtet der „Spiegel“. Mit der Insolvenz der MV-Werften habe die Bundeswehr “eine einmalige Gelegenheit, Teile der bestehenden Schiffbauinfrastruktur zu übernehmen”, schrieb Admiral Carsten Stawitzki. Nach den Plänen der Bundeswehr muss das Bundesamt für Immobilienaufgaben die vorhandene Infrastruktur übernehmen und dann an das Ministerium vermieten. Rund 500 der rund 800 Mitarbeiter in der ehemaligen Transfergesellschaft könnten dem Bericht zufolge langfristig als Beamte oder Beamte bei der Bundeswehr eingestellt werden. Es ist geplant, die Rostocker Werft in das Kieler Marinearsenal aufzunehmen. Kommt es zum Kauf, könnten dort regelmäßig Korvetten des nahegelegenen Marinestützpunktes Warnemünde gewartet werden. Nach Rücksprache mit dem Ministerium hat der Insolvenzverwalter nun zugestimmt, die Bewerbung der Bundeswehr bis Anfang Mai zu verlängern. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, das Ministerium könne sich nicht zu internen Abläufen äußern. Die MV-Werften meldeten im Januar Insolvenz an, nachdem die Werften Gespräche über Finanzhilfen mit dem Bund und dem Land Mecklenburg-Vorpommern für aussichtslos hielten. Die Unternehmensgruppe gehört zur Genting Hong Kong Gruppe. Acht Unternehmen der drei Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund sind von dem Insolvenzverfahren betroffen. Die Stralsunder haben sich bereits entschieden, den Hof dort zu kaufen. Ende März gab es Berichte, dass die Kieler Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) Interesse an den MV-Werften bekundet.