Welche Maßnahmen wirken wo und wie gut?
Zudem kommt in Weiz nun – erstmals im ländlichen Raum – eine drohnenbasierte Analyse zur Stadtklimaoptimierung zum Einsatz: Ein Hexakopter-Flug soll gezielt die Wärmestrahlung von Fassaden oder Asphalt messen – in Kombination mit Temperaturmessungen. So entsteht ein 3D-Stadtmodell, um Wärmeinseln grafisch sichtbar zu machen und zu zeigen, wie Maßnahmen wie Begrünung kühlend wirken. öffentliche Diskussion
Klimakrise: Wie kann man sich an die Auswirkungen anpassen?
„Es wird sicher bewiesen sein, dass es dort, wo Bäume gepflanzt werden, wo es Grünflächen gibt, kühler wird. Wo viel Beton und Asphalt ist, wird es dagegen wärmer und mit diesen Daten werden wir die zukünftige Stadtplanung beeinflussen“, erklärt Oswin Donnerer, Vizebürgermeister von Weiz.
Vorreiterrolle in ganz Österreich
Der besonders heiße Mittag und die Ankunft von Hoch Jürgen waren ideale Bedingungen, um die Hitzeinseln der Stadt zu lokalisieren. In 30 Metern Höhe wurden mit speziellen Thermografie- und Multispektralkameras rund 800 Bilder des Untersuchungsgebiets in der Innenstadt aufgenommen – nun gilt es, das komplette Datenmaterial auszuwerten und in das Stadtmodell zu überführen. „Mit diesem Verfahren eröffnen wir völlig neue Möglichkeiten für eine effektive und effiziente Anpassung an den Klimawandel. Gleichzeitig bringen wir sie erstmals in den ländlichen Raum und nehmen damit österreichweit eine Vorreiterrolle ein“, erklärt Energieregionsdirektor Christian Hütter.
“Was bringt ein zusätzlicher Baum?”
Die Gemeinde Weiz in der Oststeiermark mit knapp 12.000 Erstwohnungen arbeitet derzeit an einer klimafreundlichen Umgestaltung ihrer Innenstadtbereiche: 1.300 Stadtbäume gibt es in Weiz bereits, weitere kommen hinzu. Bevor jedoch 2023 mit der baulichen Umsetzung begonnen wird, müssen die erhobenen Daten nun analysiert werden. „Das Tolle an diesem 3D-Stadtmodell ist, dass ich simulieren kann, wie sich eine andere Maßnahme auswirkt. Ich sehe, was ein zusätzlicher Baum bringt, was eine zusätzliche Entsiegelung bringt. Ich sehe auch, wo die größte Wirkung erzielt werden kann. Ich kann es so effizient wie möglich gestalten und umsetzen“, lobt Hütter den Ansatz einer klimafreundlichen Stadtgestaltung.
Hitzewelle erreicht Österreich
Südwesteuropa ächzt seit Tagen unter extremen Temperaturen, am Dienstag erreichte die Hitzewelle Österreich. Von Vorarlberg bis ins Burgenland wird es extrem heiß, Temperaturen bis zu 38 Grad sind in den kommenden Tagen möglich. Abkühlung ist derzeit nicht zu sehen – mehr dazu in der Hitzewelle ist in Österreich angekommen (news.ORF.at).