Nach dem bislang heißesten Tag des Jahres zog am Donnerstagabend eine Sturmfront durch den Nordwesten Niedersachsens. Heute wird das Wetter deutlich kühler mit Wolken. Vor allem zwischen zwei und drei Uhr nachmittags gab es teilweise heftige Stürme – lokal und mit Starkregen. Bisher haben Polizei und Feuerwehr jedoch keine nennenswerten Schäden gemeldet. Auch die Temperaturen sanken deutlich: Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) beträgt die Höchsttemperatur im Westen des Landes heute nur noch 23 Grad, im Rest des Landes kann es bis zu 28 Grad warm werden. In der Nacht zu Freitag soll es sogar auf 10 bis 15 Grad abkühlen.
Sturm: Bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter
Das Besondere an dem Tief sei, dass es sich anders als Stürme relativ langsam Richtung Nordsee bewege, sagte DWD-Meteorologe Rüdiger Hartig. Dies könnte in Niedersachsen lokal zu 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter führen. Nach Wochen der Dürre mag die potenzielle Regenmenge hoch klingen, aber das hilft dem ausgedörrten Boden nicht wirklich. Hartig nennt es das “Mittelmeerproblem”: Das meiste spült über die Oberfläche, dringt nicht ein. “Das tut dem Grundwasserleiter nichts”, sagte Hartig.
Neuer Hitzerekord am Mittwoch in Barsinghausen-Hohenbostel
Der Mittwoch war im Land so heiß wie noch nie: Der Stadtteil Barsinghausen in Hohenbostel hat nach vorläufigen Angaben mit 40,0 Grad den Hitzerekord für Niedersachsen gebrochen, so der DWD. Der DWD meldete zuvor 39,8 Punkte für Uelzen. DWD-Sprecher Andreas Friedrich betonte am Mittwochnachmittag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass die Preise vorläufig seien, aber an diesem Abend nicht aktualisiert würden. Sie werden in den nächsten Tagen überprüft und gegebenenfalls nach einigen Tagen genauer. Am 25. Juli 2019 wurde in Dörpen (Region Emsland) mit 39,6 Grad der bisherige Rekord gemessen.
Wärmedateien: Wie werden Temperaturen richtig gemessen?
Um globale Vergleiche zu ermöglichen, gelten internationale Normen zur Temperaturmessung. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) müssen die Sensoren an den autarken Messstationen zwei Meter hoch sein. Ein Lamellengehäuse schützt die Sensoren vor der heißen Sonne. Der Boden unter dem Messständer muss mit Gras bedeckt sein. Zu Bäumen oder Gebäuden ist ein Mindestabstand einzuhalten. Wenn eine Messstation diese Bedingungen nicht erfüllt, können Temperaturen ungenau oder falsch sein. Im Dezember 2020 hat der DWD den Hitzerekord für Deutschland annulliert. Der höchste deutsche Wert von 42,6 Punkten wurde am 25. Juli 2019 in Lingen im Emsland gemessen. Der DWD stellte fest, dass im Laufe der Jahre “deutlich zugewachsene Vegetation in der unmittelbaren östlichen Nachbarschaft” den Luftaustausch immer wieder behindert hatte, wenn der Wind aus dieser Richtung wehte – und die Aufzeichnung war verloren. Weitere Informationen 5 Minuten In Hoogstede verbringen Kinder die Hitzewelle in einem Zeltcamp, in Oldenburg hingegen gibt es ein Reitturnier. (19.07.2022) 5 Minuten Wetter in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen: Vorhersage, Regenradar, Postleitzahlsuche und Unwetterwarnungen. mehr Eine Karte zeigt, wo in Norddeutschland die Brandgefahr hoch ist – und wie sich die Gefahr in den kommenden Tagen entwickeln wird. (17.07.2022) mehr 2 Minuten Vor allem die Weizen- und Maiserträge sind von der Dürre stark betroffen. 2 Minuten Bei Temperaturen über 30 Grad fühlen sich viele Menschen nicht mehr wohl. Mit diesen Tipps kommen Sie besser mit der Hitze zurecht. mehr Dieses Thema im Programm:
Hallo Niedersachsen | 20.07.2022 | Zeit 19:30