Von: Katja Thorwarth, Fee Halberstadt Aufteilung Der Standort der Turbine, die die Gaspipeline Nord Stream 1 versorgt, ist ein Rätsel. Finanzminister Hambek erhebt Vorwürfe in Richtung Russland. Update vom Freitag, 22. Juli, 8.30 Uhr: Noch herrscht Ungewissheit über die fehlende Turbine der Gaspipeline Nord Stream 1. Bundesfinanzminister Robert Habeck vermutet, dass Russland dafür verantwortlich ist. Offenbar hält er das für eine Verzögerungstaktik. „Manchmal hat man den Eindruck, dass Russland sie nicht mehr zurücknehmen will“, sagte der Grünen-Politiker laut der Nachrichtenagentur Reuters. Laut der Veröffentlichung sagte ein Insider zu diesem Thema, dass die russische Regierung die erforderlichen Dokumente für den Import der Turbine noch nicht vorgelegt habe. Aus dem Kreml war vor wenigen Tagen das Gegenteil zu hören. Der Baukonzern Siemens Energy habe wichtige Dokumente noch nicht nach Russland geschickt, hieß es. Es ist derzeit unklar, wo sich die von Kanada bediente Turbine befindet. Hambeck betonte dem Bericht zufolge, die Turbine sei “Anfang der Woche in Deutschland” gewesen. “Und wenn es russisches Territorium erreicht und Gazprom kapituliert, dann werden wir es verkünden”, betonte der Bundesfinanzminister. Russland kündigte am Donnerstag (21. Juli) an, dass die Gaslieferungen durch die Pipeline wieder aufgenommen werden, wenn auch in einem langsameren Tempo. Bundesfinanzminister Habeck (links) am 11. Juli in Tschechien. (Archivfoto) © Roman Vondrous / Imago Images

Nord Stream 1: Robert Habeck wirft Russland Erpressung vor

+++ 14.30 Uhr: Bundesfinanzminister Robert Habeck hat Russland Erpressung in der Gaskrise vorgeworfen. Es sei eine Verdrehung der Tatsachen, dass sich der Kreml als Garant für eine sichere Erdgasversorgung darstelle, sagte Habeck am Donnerstag in Berlin. In Wirklichkeit nutzt Russland seine große Macht, um Europa und Deutschland zu erpressen. +++ 13.30 Uhr: Nach der Wiederaufnahme der Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland betonte der Kreml in Moskau, Russland wolle ein Garant für Energiesicherheit in Europa bleiben. Präsident Wladimir Putin habe stets betont, dass der Staatskonzern Gazprom alle seine Verpflichtungen erfülle, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. „Und alle technischen Schwierigkeiten ergeben sich aus den von der Europäischen Union auferlegten Beschränkungen. Sie erlauben keine Reparatur von Geräten.” Peskow bezog sich auf Sanktionen gegen Russland. Der Kreml-Sprecher wies in diesem Zusammenhang auch Vorwürfe zurück, Russland suche einen Vorwand, um die Erdgasvorräte künstlich niedrig zu halten. Es gebe objektive technische Gründe, die auch von Siemens gelöst würden, sagte Peskow. Kreml-Chef Putin hatte davor gewarnt, dass die Lieferungen weiter sinken könnten – auf 20 Prozent oder 33 Millionen Kubikmeter pro Tag, wenn die Turbine nicht bis nächste Woche wieder installiert wird. Dann müsse eine weitere Einheit repariert werden, sagte Putin.

Nord Stream 1: Politiker sehen überhaupt nicht klar

+++ 12.30 Uhr: Nach dem Neustart der Gaspipeline Nord Stream 1 sieht der Chef der CSU-Landesgruppe, Alexander Dobrindt, noch immer nicht klar. „Wir befinden uns nach wie vor in einem Zustand völliger Energieunsicherheit“, sagte Dobridt am Donnerstag bei einer Klausurtagung von CSU-Bundestagsabgeordneten im Bundeskloster. Das derzeitige Niveau der russischen Gasversorgung reicht nicht aus, um Gasknappheit im Winter zu vermeiden, sagte Dobrid. „Die Bundesregierung hat noch viel zu tun“, sagte er. Die Erpressung des russischen Staatschefs Wladimir Putin geht weiter. „Andere Liefermöglichkeiten wären möglich – bewusst nicht genommen“, sagte Dobrindt.

Nord Stream 1: „Im Moment sind wir Russland ausgeliefert“

+++ 11.25 Uhr: Vor der Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) vor falscher Sicherheit gewarnt. Der Neustart sei eine gute Nachricht für die europäische Gasversorgung, sagte der Regierungschef am Donnerstag in einer Erklärung. “Aber wir sollten nicht den Fehler machen, uns im Sommer in falscher Sicherheit zu fühlen.” Nach der Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1 liefert der russische Gaskonzern Gazprom wieder. (Aktenfoto) © Stefan Sauer/dpa +++ 10.45 Uhr: Trotz der Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 sieht Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller nicht klar. Wenn in den kommenden Wochen etwa 40 Prozent der Kapazität der Pipeline ausgelastet seien, würden sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bestätigen, sagte Müller am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Es war nicht das Worst-Case-Szenario, aber ich kann noch nicht über das Offensichtliche sprechen.“ Müller wies darauf hin, dass der russische Präsident Wladimir Putin kürzlich Äußerungen gemacht habe, die eine Reduzierung auf 20 Prozent nahe legen könnten. “Wir sind derzeit Russland ausgeliefert, weil es entscheidet, wie viel Erdgas uns Nord Stream 1 liefert.” Einsparungen und Lieferungen aus anderen Quellen sind sogar noch wichtiger.

Nord Stream 1: Stellungnahme der Bundesnetzagentur

+++ 09.30 Uhr: Die Bundesnetzagentur geht nun wie vor der Wartung von der Liefermenge von Erdgas über die Pipeline Nord Stream 1 aus. Wie die Nord Stream AG soll auch die Pipeline nun zu etwa 40 Prozent ausgelastet sein, sagte eine Sprecherin der Bundesnetzagentur der Deutschen Presse-Agentur. Die Gasströme stiegen. Unterdessen twitterte auch Behördenchef Klaus Müller, dass die tatsächlichen Gasflüsse höher seien als angekündigt.

Der Gasstand von Nord Stream 1 befindet sich auf dem Stand vor Beginn der umfassenden routinemäßigen Wartung

+++ 08.45 Uhr: Die Erdgaslieferungen durch die Ostseepipeline sind nach vorläufigen Angaben des Betreibers etwa so hoch wie vor der Wartung – nämlich knapp 30 Millionen Kilowattstunden pro Stunde, also etwa 700 Gigawattstunden pro Stunde Tag. Dies geht aus vorläufigen Informationen hervor, die am Donnerstagabend (Stand 4 Uhr) auf der Website der Nord Stream AG veröffentlicht wurden. Die angekündigte Menge ist etwa gleich hoch wie vor Beginn der umfassenden routinemäßigen Wartung, als die Pipeline zu etwa 40 % ausgelastet war. Informationen dazu können sich jedoch ändern. Bei den am Vormittag verfügbaren Daten handelte es sich um vorläufige Bekanntmachungen, die sogenannten Nominierungen. Obwohl die Zahlen für Netzbetreiber wichtig sind, um den Transport von Erdgas sicherzustellen, können sie bis kurz vor der eigentlichen Lieferung geändert, also umbenannt werden. Das tatsächliche Liefervolumen wird sich voraussichtlich auf die Gaspreise und damit auf die Geldbörsen der Privatkunden auswirken.

Nord Stream 1: Neustart der russischen Gasversorgung – 30 Prozent der Kapazität

+++ 07.30 Uhr: Nach Ende der Wartungsarbeiten fließt wieder Erdgas durch die deutsch-russische Pipeline Nord Stream 1. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Erdgasmenge zu hoch sei Die vom russischen Gaskonzern Gazprom angekündigte Kapazität liegt bei 30 Prozent der potenziellen Kapazität. Die deklarierte Menge sei für die ersten zwei Stunden bindend, Änderungen im Tagesverlauf seien „sehr ungewöhnlich“, so Müller weiter. Seit Beginn der Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 am 11. Juli ist fast kein russisches Gas mehr nach Deutschland geflossen. Die Bundesregierung befürchtete, dass Gazprom den Gashahn auch nach Abschluss der Arbeiten geschlossen halten könnte.

Nord Stream 1: Russische Gasversorgung nach Wartungsarbeiten wiederhergestellt

Update vom Donnerstag, 21. Juli, 6.30 Uhr: Nach Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 wurde die Gaslieferung über die deutsch-russische Pipeline am Donnerstagmorgen wieder aufgenommen. Erdgas fliesse wieder, sagte ein Sprecher der Nord Stream AG der Deutschen Presse-Agentur.

Nord Stream 1: Putin deutet an, dass bald wieder Gas aus Russland kommt

Erstmeldung vom 20. Juli: Moskau – Wegen jährlicher Wartungsarbeiten wurde die Erdgaspipeline Nord Stream 1 vorübergehend geschlossen. Nun zeichnet sich ab, dass bald wieder Gas aus Russland durch sie fließen wird. Bereits am Mittwochabend (20.07.) hatte Russlands Präsident Wladimir Putin weitere Lieferungen nach dem planmäßigen Wartungsende angedeutet. „Gazprom erfüllt seine Verpflichtungen, hat sie immer erfüllt und ist bereit, alle seine Verpflichtungen weiterhin zu erfüllen“, wurde der Kreml-Chef von der russischen Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Die Nord Stream AG hat noch keine Verzögerungen oder mögliche Kapazitätsengpässe im Markt gemeldet, wozu sie sich verpflichtet sieht. Die Erdgaslieferungen sind nach vorläufigen Angaben des Netzbetreibers Gascade für Donnerstag (21. Juli) ab 6 Uhr geplant. Gascade betreibt die beiden Empfangsstellen von Nord Stream 1 im vorpommerschen Lubmin. Eine Sprecherin von Gascade erklärte zuvor, dass diese Reservierungen – sogenannte Nominierungen – eine Bedingung für den Transport nennenswerter Mengen seien. Eingaben können jedoch bis kurz vor der eigentlichen Lieferung geändert werden.

Gas aus Russland: Liefermengen bisher unklar

Es war schwierig, die Liefermenge im Voraus vorherzusagen. Der ursprünglich angekündigte Betrag stammte von der russischen Gasgesellschaft …