Mit stattlichen 27,3 kg Gold im Handgepäck wollte ein Mann vom Frankfurter Flughafen nach Thailand abheben. So weit, so erstaunlich. Dass am Ende nichts daraus wurde, hatte mit einer offenen Karte von 1,4 Millionen Euro beim Finanzamt zu tun. Sie ahnen nichts Schlimmes – und schwupps: Der schöne Goldschatz ist weg. So geschehen Anfang Juli am Frankfurter Flughafen. Ein in Thailand lebender Deutscher wollte den Inhalt seines 27,3 kg schweren und äußerst wertvollen Handgepäcks vor der Abreise verantwortungsbewusst beim Zoll anmelden. Immerhin überstieg dieser den deklarierten Exportwert von 10.000 Euro um schlappe 1,5 Millionen Euro.
Er hatte, er hatte, eine goldene Kette
„Er konnte problemlos nachweisen, dass er das Gold legal gekauft und damit problemlos hätte verlassen können“, sagte ein Zollsprecher am Freitag, Goldschatz sei durch Verkäufe der Firma aufgekauft worden, die er finanzieren wollte Ruhestand von Thailand, ein offenes Ticket beim Finanzamt vergessen. Eine routinemäßige Suche der Personalien auf dem Zollcomputer nach solchen Zahlen ergab schnell, dass gegen den Migranten eine Verfügung des zuständigen Finanzamtes in Nordrhein-Westfalen vorlag. Ausstehende Forderungen für Lohnsteuer, Solidaritäts- und Säumniszuschlag beliefen sich auf satte 1,4 Millionen Euro – fast so viel wie Gold im Handgepäck.
Ein Ausnahmefall
So endete der Traum des Unternehmers vom sonnigen, luxuriösen Ruhestand am Schalter des Sachgebiets C des Hauptzollamts Frankfurt jäh: Das Gold wurde vor Ort abgeholt. Kann der Beklagte seine Steuerschulden nicht innerhalb von sechs Wochen anderweitig begleichen, geht der Schatz zur Begleichung an das Finanzamt.
Für die Zollbeamten in Frankfurt war dieser Fall alles andere als gewöhnlich. „Es ist sehr ungewöhnlich, dass jemand so viel Gold bei sich trägt“, sagte der Sprecher. Nicht zuletzt wegen der Raubgefahr. Normalerweise würden solche Beträge über Banken überwiesen. Für den thailändischen Einwanderer kommt diese Erkenntnis etwas zu spät – zur Freude der deutschen Kassen.
Weitere Informationen
Vorführung: hr4, 22. Juli 2022, 17:30 Uhr
Ende des weiteren Informationsformulars
Update hessenschau – der Newsletter für Hessen Ende des Formulars Quelle: hessenschau.de/Steffen Rebhahn