Umstellung auf Stromspeicher
Nach ihrem ersten Leben im Auto müssen sie künftig nicht nur zerlegt und recycelt werden. Viele von ihnen können als Stromspeicher ein zweites Leben führen, zum Beispiel für Photovoltaik- oder Solaranlagen. Ein Konsortium aus Graz war das erste Nicht-Batterie- oder Autounternehmen, das ein solches System entwickelt hat.
Zweite Live-Pilotanlage
Die erste Pilotanlage von Scond-Live befindet sich vor dem Firmensitz des Spezialrecyclingunternehmens Saubermacher, in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Graz. Er ist halb so groß wie ein Bautank und speichert 96 kWh Strom. Außerdem ist das System voll mit Elektroautobatterien, die nur noch weniger als 80 % ihrer Kapazität haben und daher in Elektroautos nicht mehr verwendet werden können. ORF Robert Schmied, Geschäftsführer des Grazer Energieservice: „Grundsätzlich hilft die Speicherung der Batterie, die Leistungsspitzen abzufangen, sie könnte auch eine Notstromversorgung übernehmen. „Aber es hilft auch, den Eigenverbrauch zu reduzieren und den von der Anlage produzierten Solarwirkungsgrad zwischenzuspeichern.“
„Einzigartiges Projekt weltweit“
Projektpartner sind Saubermacher, Graz Energy Service, Graz Holding, Energie Steiermark und AVL List. Bei AVL wurde ein Verfahren entwickelt, um gebrauchte Batterien hinsichtlich Ladeverhalten und Restkapazität abzugleichen. AVL-Projektleiter Gerald Lackner: „Um das tun zu können, bewertet man zunächst die Ladeleistung der Einheiten und baut dann Einheiten mit etwa gleicher Batteriekapazität in einer Einheit zusammen. Wenn sie unterschiedliche Lademöglichkeiten haben, nutzen Sie die Möglichkeiten der einzelnen Einheiten nicht.” ORF
Recycling als Zukunftsmarkt
Saubermacher-Inhaber Hans Roth sieht im Second-Live-Konzept die einzig sinnvolle Option: „Diese Art, Batterien ein zweites Mal zu nutzen, ist einfach ein sehr wichtiger Schritt. Denn diese wird in Europa und weltweit eine Zukunft haben und ein wichtiger Bestandteil des Batterierecyclings sein. Insbesondere sind wir weltweit die Ersten.“ Und das Ganze ist ein Markt der Zukunft. Derzeit gibt es in Österreich jährlich rund 4.000 gebrauchte elektronische Autobatteriesysteme. 2030 sollen es bis zu 40.000 sein.